Die Digitalisierung ist eine unaufhaltsame Kraft, die alle Bereiche unseres Lebens durchdringt. Sie bietet enorme Chancen, stellt uns aber auch vor große Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist die Frage, wie wir die Kontrolle über unsere Daten behalten und gleichzeitig die Vorteile der Cloud-Technologie nutzen können. Die OSB Alliance hat sich dieser Herausforderung angenommen und die Working Group „Cloud“ gegründet, um Lösungen zu erarbeiten und die digitale Souveränität zu stärken.
Die öffentliche Hand setzt zunehmend auf Cloud-Angebote, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Doch dabei bestehen besondere Anforderungen an den Schutz der verarbeiteten Daten und an den nachhaltigen Betrieb und die nachhaltige Gestaltung der digitalen Infrastrukturen. Die Fähigkeiten zur Kontrolle von Datenflüssen und zur Nutzung und Gestaltung von Informationstechnologie bilden gemeinsam die Grundlage der digitalen Souveränität des Staates.
Open Source Software ist besonders gut geeignet, diese Anforderungen zu erfüllen und digitale Souveränität zu schaffen. Sie bietet Transparenz, Flexibilität und Kontrolle, die bei proprietären Lösungen oft fehlen. Open Source ermöglicht es, die Software nach eigenen Bedürfnissen anzupassen und zu verbessern, und sie fördert die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Die Working Group „Cloud“ in der OSB Alliance wurde gegründet, um die Kontinuität der fruchtbaren Diskussionen namhafter deutscher Cloudanbieter sicherzustellen und bestehendes Know-how effizient weiterzuentwickeln. Die Sprecher der Working Group sind Dr. Kai Martius von der secunet Security Networks AG und Timo Levi von der T-Systems International GmbH.
Dr. Kai Martius, CTO von Secunet, betont die Bedeutung von Open Source in der Cloud: „Sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch in der Wirtschaft und Industrie verlagern sich digitale Prozesse zunehmend in die Cloud. Bei diesem Transformationsprozess besteht die Gefahr, dass sich schon bestehende Abhängigkeiten von einzelnen proprietären Anbietern noch dramatisch weiter verschärfen. Die Working Group Cloud engagiert sich deswegen dafür, das Verständnis für die Notwendigkeit Open Source-basierter Angebote zu schärfen. Nur standardisierte, offene Schnittstellen und in jeder Hinsicht prüfbare technische Implementierungen können eine dauerhaft digital souveräne Nutzung von Cloud-Services ermöglichen.“
Die Ziele der Working Group sind ambitioniert und zukunftsweisend. Sie streben an, die digitale Souveränität durch die Förderung von Open Source Cloud-Lösungen zu stärken und die öffentliche Hand bei der Nutzung von Cloud-Angeboten zu unterstützen. Sie arbeiten an einem Positionspapier, das Mindestanforderungen an die Nutzung von Cloud-Angebote durch die öffentliche Hand definiert und in einer aktualisierten, 2. Version veröffentlicht wurde.
Die digitale Souveränität ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Die OSB Alliance und die Working Group „Cloud“ leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der digitalen Souveränität und zur Gestaltung einer digitalen Zukunft, die im Einklang mit unseren Werten und Interessen steht.
Weitere Informationen über die Ziele der Working Group finden Sie hier.
Einige zusätzliche, grundlegende Informationen zu den Themen digitale Souveränität und Open Source Cloud-Lösungen:
Digitale Souveränität: Es gibt eine wachsende Bewegung hin zur digitalen Souveränität, die von der Europäischen Union und verschiedenen nationalen Regierungen unterstützt wird. Digitale Souveränität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Landes oder einer Region, seine eigenen digitalen Technologien zu kontrollieren und zu verwalten, ohne von ausländischen Unternehmen oder Regierungen abhängig zu sein. Dies kann durch die Förderung von Open-Source-Technologien, die Entwicklung eigener digitaler Infrastrukturen und die Stärkung der Datenschutzgesetze erreicht werden.
Open Source Cloud-Lösungen: Es gibt eine Vielzahl von Open Source Cloud-Lösungen, die Unternehmen dabei helfen können, ihre digitale Souveränität zu stärken. Diese Lösungen bieten eine Alternative zu proprietären Cloud-Diensten und ermöglichen es Unternehmen, ihre eigenen Cloud-Infrastrukturen zu erstellen und zu verwalten. Einige Beispiele für Open Source Cloud-Lösungen sind OpenStack, Cloud Foundry und Kubernetes. Diese Tools bieten eine Vielzahl von Funktionen, darunter die Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen, die Automatisierung von Infrastrukturprozessen und die Skalierung von Ressourcen nach Bedarf.
Auch die NMMN betont, dass Datensouveränität bedeutet, die größtmögliche Kontrolle und damit Herrschaft über die eigenen Daten zu haben. Wir setzen zum Großteil Lösungen auf Basis von Open Source und Linux ein, um die Kontrolle über Daten zu maximieren und die digitale Souveränität zu stärken.
Zusätzlich hebt unsere Initiative Souveräne Cloud hervor, dass digitale Technologien wie die Cloud notwendig für die Geschäftsentwicklung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sind. Sie betonen, dass die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Zusammenhang mit der Datensouveränität höchste Priorität hat und in Gesetzen und Vorschriften verankert ist.
Quellen: OSB Alliance, NMMN, Souveräne Cloud