Colocation-Rechenzentren spielen eine entscheidende Rolle für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur auslagern möchten, ohne die volle Kontrolle über ihre Hardware zu verlieren. Ein wesentlicher Aspekt, der die Attraktivität von Colocation-Diensten ausmacht, ist die Vielfalt und Qualität der verfügbaren Netzwerk- und Konnektivitätslösungen. In diesem Blogbeitrag werden wir die verschiedenen Netzwerkmöglichkeiten und Konnektivitätslösungen genauer beleuchten, die Unternehmen in Colocation-Rechenzentren nutzen können.
Netzwerkmöglichkeiten von Colocation-Rechenzentren
Redundante Netzwerkanbindung
Colocation-Anbieter legen großen Wert auf die Redundanz ihrer Netzwerkanbindungen, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Verbindung zu mehreren Carriern und ISP, um sicherzustellen, dass selbst bei Ausfällen eines Anbieters die Netzwerkkonnektivität aufrechterhalten bleibt. Typische Lösungen umfassen:
- Multi-Homing: Das Rechenzentrum ist mit mehreren Internet Service Providern (ISPs) verbunden, um Ausfallsicherheit zu gewährleisten und die Netzwerkperformance zu optimieren.
- BGP-Routing (Border Gateway Protocol): Durch die Verwendung von BGP können Datenpakete dynamisch über die verfügbaren Netzwerkanbieter geroutet werden, um die beste verfügbare Route zu wählen und Ausfallzeiten zu minimieren.
Private Netzwerkverbindungen
Für Unternehmen, die erhöhte Sicherheit und Leistung benötigen, bieten Colocation-Rechenzentren auch private Netzwerkverbindungen an:
- Dedicated Point-to-Point-Verbindungen: Direkte, dedizierte Verbindungen zwischen dem Unternehmensstandort und dem Colocation-Rechenzentrum über private Leitungen wie Glasfaser-Leitungen (CWDM / DWDM über Dark Fiber) oder MPLS.
- Verbindungen über Cloud-Service-Provider: Durch Dienste wie AWS Direct Connect oder Azure ExpressRoute können Unternehmen private und sichere Verbindungen zwischen ihrem Rechenzentrum und öffentlichen Clouds wie AWS oder Azure herstellen. Dies verbessert die Leistung und Sicherheit von Cloud-basierten Anwendungen erheblich.
Carrier-Neutralität
Die Carrier-Neutralität von Colocation-Einrichtungen bietet Unternehmen Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten bei der Netzwerkauswahl:
- Zugang zu verschiedenen Carriern: Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Netzwerkanbietern können Unternehmen die für ihre spezifischen Anforderungen am besten geeigneten Carrier-Tarife und Dienste wählen.
- Peering-Möglichkeiten: Internet Exchange Points (IXPs), in Deutschland das DE-CIX, und Peering ermöglichen es Unternehmen, direkt mit anderen Netzwerken und Content-Delivery-Netzwerken (CDNs) zu verbinden, um die Netzwerklatenz zu minimieren und die Leistung zu maximieren.
Erweiterte Netzwerkdienste
- Content Delivery Networks (CDNs): Colocation-Rechenzentren bieten oft die Möglichkeit, sich direkt mit Content Delivery Networks zu verbinden. Dies ermöglicht eine schnellere Bereitstellung von Inhalten an Endbenutzer weltweit durch optimierte Routing- und Caching-Mechanismen.
- DDoS-Schutz und Netzwerksicherheit: Viele Colocation-Anbieter integrieren fortschrittliche DDoS-Schutzmaßnahmen in ihre Netzwerkinfrastruktur, um Angriffe zu erkennen und zu neutralisieren, bevor sie das Netzwerk beeinträchtigen können. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, die eine hohe Verfügbarkeit ihrer Dienste gewährleisten müssen.
- Software-Defined Networking (SDN): SDN ermöglicht eine programmierbare und zentralisierte Steuerung des Netzwerks. Durch SDN können Unternehmen ihre Netzwerkkonfigurationen dynamisch anpassen und automatisieren, um auf wechselnde Anforderungen und Verkehrsmuster zu reagieren.
Spezielle Konnektivitätslösungen
- Interconnectivity Hubs: Einige Colocation-Rechenzentren fungieren als Interconnectivity Hubs, die es Unternehmen ermöglichen, sich direkt mit verschiedenen Service-Providern, Cloud-Anbietern, Finanzinstituten und anderen wichtigen Partnern zu verbinden. Diese Hubs fördern Interaktionen und Partnerschaften über direkte Verbindungen.
- Managed Network Services: Colocation-Anbieter bieten oft verwaltete Netzwerkdienste an, die Unternehmen helfen, ihre Netzwerkinfrastruktur effizient zu betreiben und zu verwalten. Dies kann die Überwachung, Wartung und Optimierung des Netzwerks umfassen, um eine maximale Leistung und Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Konnektivitätslösungen für Colocation-Rechenzentren
Cross-Connects
Cross-Connects sind physische Verbindungen zwischen den Switchen eines Unternehmens und den Netzwerkanbietern im Colocation-Rechenzentrum. Diese direkten Verbindungen bieten niedrige Latenzzeiten und hohe Bandbreiten, was besonders für die Anbindung von Carriern und Internet-Uplinks wichtig ist. Zusätzliche Informationen und Tipps umfassen:
- Typen von Cross-Connects: Neben traditionellen Kupfer- oder Glasfaser-Verbindungen bieten einige Colocation-Anbieter auch virtuelle Cross-Connects über SDN-Plattformen an, die es Unternehmen ermöglichen, flexibel auf wechselnde Anforderungen zu reagieren.
- Kosten und Verwaltung: Unternehmen sollten die Kosten für Cross-Connects berücksichtigen, da diese je nach Standort und Anbieter variieren können. Es ist üblich, dass im Colocation-Rechenzentrum auch monatliche Entgelte für Cross-Connects anfallen. Eine gute Planung der Netzwerktopologie und eine effiziente Verwaltung der Cross-Connects sind entscheidend, um Kosten zu optimieren und die Netzwerkleistung zu maximieren.
Internet Exchange Points (IXPs)
IXPs sind zentrale Knotenpunkte in vielen großen Colocation-Rechenzentren, die es Unternehmen ermöglichen, den Datenverkehr effizient zwischen verschiedenen Netzwerken auszutauschen. Zu den spezifischen Lösungen und aktuellen Entwicklungen gehören:
- Direkter Zugang zu IXPs: Colocation-Rechenzentren erleichtern den direkten Zugang zu lokalen und globalen IXPs, was zu niedrigeren Latenzzeiten und verbesserten Netzwerkperformance führt.
- Peering-Optionen: Unternehmen können durch Peering mit anderen Netzwerken Kosten sparen und die Latenzzeiten reduzieren, indem sie direkte Verbindungen zu großen Content-Providern und ISPs herstellen.
Cloud-Konnektivität
Die direkte Anbindung an Cloud-Service-Provider ist für viele Unternehmen von entscheidender Bedeutung, die Cloud-Dienste nutzen. Spezifische Lösungen und aktuelle Trends umfassen:
- Dedizierte Cloud-Verbindungen: Colocation-Rechenzentren bieten dedizierte Verbindungen zu führenden Cloud-Service-Providern wie AWS, Azure und Google Cloud über Dienste wie AWS Direct Connect, Azure ExpressRoute und Google Cloud Interconnect.
- Multi-Cloud-Strategien: Unternehmen können durch die Nutzung von Colocation-Rechenzentren mit Multi-Cloud-Konnektivität ihre Flexibilität erhöhen und von verschiedenen Cloud-Service-Providern profitieren, um Workloads optimal zu verteilen und Vendor-Lock-in zu vermeiden.
- Hybrid-Cloud-Konnektivität: Colocation-Rechenzentren unterstützen zunehmend Hybrid-Cloud-Modelle, bei denen Unternehmen ihre interne IT-Infrastruktur nahtlos mit Cloud-Diensten integrieren können. Dies ermöglicht eine flexible Datenverarbeitung und -speicherung je nach Bedarf und Anwendungsszenario.
Dark Fiber und Wavelength Services
- Dark Fiber (Dunkle Faser): Colocation-Rechenzentren können Dark Fiber anbieten, was unbeleuchtete Glasfaserinfrastruktur bezeichnet, die von Unternehmen gemietet und für private Netzwerkverbindungen genutzt werden kann. Dies ermöglicht eine hochsichere und skalierbare Konnektivität zwischen verschiedenen Standorten oder zu anderen Rechenzentren. Erst durch den Einsatz eigener Hardware werden die Glasfasern beleuchtet und damit nutzbar.
- Wavelength Services: Wavelength Services bieten Unternehmen die Möglichkeit, spezifische Wellenlängen von Licht über Glasfaserkabel zu mieten. Dies ermöglicht extrem hohe Bandbreiten und niedrige Latenzzeiten für anspruchsvolle Anwendungen wie High-Performance-Computing, große Datenübertragungen oder Multimedia-Streaming. Bei Lichtwellen wird je nach Übertragungsart und Nutzung nach CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplexing) und DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) unterschieden.
Remote Hands und Managed Services
- Remote Hands: Colocation-Rechenzentren bieten oft Remote-Hands-Services an, die es Unternehmen ermöglichen, technische Unterstützung vor Ort für Installationen, Konfigurationen oder Fehlerbehebungen zu erhalten, ohne dass sie physisch anwesend sein müssen.
- Managed Services: Zusätzlich zur physischen Infrastruktur bieten einige Colocation-Anbieter auch verwaltete Dienste an, wie z.B. Monitoring, Sicherheitsdienste, Datenbankmanagement oder auch Cloud-Management-Services. Diese Dienste können Unternehmen helfen, ihre IT-Ressourcen effizienter zu nutzen und sich auf ihre Kerngeschäfte zu konzentrieren.
Redundante Strom- und Netzwerkversorgung
- Stromversorgung: Colocation-Rechenzentren stellen stets redundante Stromversorgungssysteme zur Verfügung, einschließlich Notstromaggregate und unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), um Ausfälle zu vermeiden und die kontinuierliche Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur zu gewährleisten.
- Netzwerkversorgung: Neben der redundanten Netzwerkanbindung bieten einige Colocation-Anbieter auch redundante Netzwerkausrüstung und Router, um eine kontinuierliche Konnektivität und Netzwerkintegrität sicherzustellen, selbst bei Hardwareausfällen.
Netzwerk- und Konnektivitätslösungen bei NMMN
Die Netzwerk- und Konnektivitätsinfrastruktur von NMMN (New Media Markets & Networks) bietet herausragende Lösungen, die speziell auf die Anforderungen moderner Unternehmensinfrastrukturen zugeschnitten sind. Durch die Integration fortschrittlicher Technologien und strategischer Partnerschaften stellt NMMN sicher, dass ihre Kunden die bestmögliche Leistung und Zuverlässigkeit erhalten.
NMMN-City-Netz und Standortverbindungen
NMMN betreibt ein umfassendes City-Netz, das verschiedene Rechenzentrumsstandorte miteinander verbindet. Dieses Netz ermöglicht es, Daten mit hoher Geschwindigkeit und geringer Latenz zwischen den Standorten zu übertragen. Besonders hervorzuheben sind die CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplexing) und DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) Verbindungen, die eine effiziente und skalierbare Nutzung der Glasfaserinfrastruktur ermöglichen. Jeder Kunde kann mit einer Dedicated Point-to-Point-Verbindungen mit seinen Standorten teil dieses Netzwerks werden.
Georedundanter IT-Betrieb
Mit mehreren Standorten bietet NMMN die Möglichkeit, IT-Dienste georedundant zu betreiben. Dies bedeutet, dass Daten und Anwendungen an mehreren geografischen Standorten synchronisiert und gesichert werden können, um höchste Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig für geschäftskritische Anwendungen und Daten, die eine kontinuierliche Verfügbarkeit erfordern. Rechtlichen Anforderungen bezügliches des Mindestabstands von 200 km wird durch die Entfernungen zwischen Hamburg, Berlin und Kopenhagen Rechnung getragen.
Anbindung an Internet Exchange Points (IXPs)
NMMN hat direkte Anbindungen an bedeutende Internet Exchange Points (IXPs), darunter den DE-CIX II in Hamburg und den ECIX. Diese Anbindungen ermöglichen es NMMN, Daten effizient auszutauschen und die Netzwerklatenz zu minimieren. Durch Peering-Möglichkeiten mit anderen großen Netzwerken und Content-Delivery-Netzwerken (CDNs) können Kunden von NMMN eine verbesserte Netzwerkleistung und schnelle Bereitstellung von Inhalten erleben.
Cloud-Konnektivität
NMMN ist ein DE-CIX DirectCloud Partner und bietet damit eine Lösung für direkte, private und sichere Verbindung zu einer Vielzahl von Cloud Service Providern an. Damit können Kunden Zugang zu einer Infrastruktur erlangen, die über 50 Cloud Service Provider umfasst. Dies beinhaltet führende Hyperscaler und Public Cloud Anbieter wie: