Kategorie: Basiswissen

Digitale Kommunikation – Online-Zusammenarbeit

Notebook mit Videokonferenz offen als Beispiel für Digitale Kommunikation & Online-Zusammenarbeit

Homeoffice / Distance Working

Die Online-Zusammenarbeit gibt es in vielen Spielarten. Homeoffice oder Distance Working ist eine Art der Arbeitsorganisation und mittlerweile kennt jeder von uns IT-Leuten diese. Sie hat sich schon weit vor der Coronapandemie entwickelt, ist aber jetzt erst als „ganz normale“ Variante der Arbeit akzeptiert und etabliert. Gerade durch die immer besser werdenden Internet-Anbindungen und durch die Entstehung von gebrauchsfähigen Softwaresystemen wie z.B. den Videokonferenzlösungen und der Internet-Telefonie, ist es heute möglich, von Zuhause oder von unterwegs am Arbeitsgeschehen seiner Firma teilzunehmen, mit Kollegen, Kunden und Lieferanten digital zusammenzuarbeiten.

In Deutschland sagt man zum Homeoffice auch noch Telearbeit und dieser Begriff tauchte erstmals Anfang der 1980er Jahre auf. Hier gibt es in Bezug auf das Arbeitsrecht noch den Unterschied zwischen Mobilarbeit (oder mobiles Arbeiten) und Homeoffice.

Mobilarbeit / mobiles Arbeiten

Bei der Mobilarbeit wird dem Mitarbeiter ein mobiles Endgerät zur Verfügung gestellt und damit die Möglichkeit gegeben, die Arbeit an unterschiedlichen und wechselnden Orten zu leisten. Also kann der Mitarbeiter sein Notebook im Café, in der Bahn, im Hotel oder eben auch zuhause am Esstisch aufklappen. Damit der Kollege erreichbar bleibt, wird meist noch ein Smartphone mit einem entsprechenden Datentarif beretgestellt.

Homeoffice

Mit Homeoffice wird gemeint, dass die Arbeit zum Teil an einem fertig eingerichtetem Arbeitsplatz zuhause erbracht wird. Hier muss dann der Arbeitgeber dafür sorgen, dass dieser Homeoffice-Arbeitsplatz allen gesetzlichen Anforderungen genügt, die auch für den Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens gelten. Wenn also Homeoffice gesprochen wird, ist damit das Arbeiten von zuhause und nicht aus dem Café heraus gemeint. Während der Coronapandemie gab es erstmals eine im Infektionsschutzgesetz fest verankerte Homeoffice-Pflicht. Dabei wurde den Arbeitgebern auferlegt, die Beschäftigten ins Homeoffice zu schicken, wenn dem keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstanden. Dadurch entstand eine enorme Nachfrage an Monitoren, Headsets und Webcams, die zu einem deutlichen und langanhaltenden Engpass führten.

Tools zur Online-Zusammenarbeit

Für die Online-Zusammenarbeit werden verschiedene Tools und Lösungen benötigt, damit auf die Unternehmens-IT zugegriffen werden kann.

Hier eine kleine Aufzählung:

  • VPN: Ein Virtual Private Network wird zur verschlüsselten Verbindung ins Firmennetz benötigt. Damit ist es dann möglich, auf Dateien und Anwendungen des Unternehmens zuzugreifen. Hier sind verschiedene Szenarien möglich, um dies effizient und sicher zu gestalten. Sprechen Sie uns an, um eine für Sie passende Lösung herauszufinden und zu realisieren.
  • Digitaler Arbeitsplatz: Dies ist eine virtualisierte Form der herkömmlichen, persönlichen Büroumgebung. Im Idealfall befinden sich auf einem solchen Modern Workplace alle Anwendungen und Laufwerkszuordnungen für den Zugriff auf die Unternehmensdaten, so wie wenn man sich an einem lokalen PC anmeldet. Hier gibt es verschiedene Ansätze, vom Linux VNC over SSH über Microsoft Remote Desktop bis zum Citrix Digital Workspace. Solche Lösungen werden auch gerne als DaaS bezeichnet: Desktop as a Service.
  • SaaS (Software as a Service): Damit erhält man direkt beim Anbieter aus (s)einer Cloud, z.B. eine Warenwirtschaft, eine FIBU, eine ERP-Software, ein CRM-System, eine Logistik-Software u.v.a. mit idealerweise einer zumindest alternativ möglichen Bedienung über eine Weboberfläche.
  • Private Cloud: Die letztgenannten Anwendungen, die On-Premises auf der eigenen Server-Landschaft des Unternehmens in der IT-Umgebung der Firmenzentrale laufen, werden für die digitale Zusammenarbeit zentral bereitgestellt. Die Private Cloud kann auch in einem externen Rechenzentrum untergebracht sein, dann spricht man von einer Hosted Private Cloud.
  • VoIP: Voice over IP bedeutet Telefonie über Internet und damit ist man überall unter seiner Firmenrufnummer erreichbar. Dabei ist das Endgerät egal, denn es kann ein klassisches Telefon sein, eine Software auf dem Desktop des PCs oder Macs oder das Handy mit der passenden App. Unser Partner ACI EDV-Systemhaus hat unseren Geschäftsbereich für Starface übernommen.
  • Cloud-Speicher: Um Dokumente mit anderen zu teilen, Document Sharing, oder auch um gemeinsam an Dokumenten arbeiten zu können, kann man eine Lösung wie z.B. Nextcloud nutzen. Dazu haben wir schon eine eigene Blog-Serie veröffentlicht. Hier geht’s zum ersten Teil davon.

Video Conferencing Software

Nextcloud Hub 3 - Talk (grid view)Eine mittlerweile sehr geschätzte Art der Online-Zusammenarbeit ist die Videokonferenz. Eine ausreichende Bandbreite vorausgesetzt, kann man z.B. vom Homeoffice aus an Konferenzen, etwa an Team Meetings teilnehmen, sich mit einem Kunden verabreden ohne Reisezeit, sich mal eben kurz mit Kollegen besprechen ohne den Platz zu verlassen. Auch ist es damit möglich an Seminarreihen, einzelnen Workshops oder firmeninternen Schulungen, Produktpräsentationen und ähnlichem teilzunehmen. Seit der Coronapandemie haben sich zahlreiche Tools etabliert und jeder hat schon Bekanntschaft gemacht mit:

  • Nextcloud Talk
  • Microsoft Teams
  • Zoom
  • Google Meet
  • Cisco WebEx
  • Citrix GoTo Meeting
  • Jitsi (Open Source, als SaaS durch NMMN möglich)
  • BBB BigBlueButton (Open Source, gerne bei Schulen verwendet)

Chat Software / Instant Messaging

Mattermost Collaboration als Beispiel für Digitale Kommunikation & Online-ZusammenarbeitChatten kennen wir schon sehr lange und ist eine sehr nützliche Art der Online-Zusammenarbeit, der in Zukunft hoffentlich die E-Mail-Flut weiter eindämmen wird. Diverse Chat-Protokolle haben wir schon kommen und gehen sehen. Auch hier tut sich heutzutage erfreulich viel. Wir selber nutzen das sehr ausgiebig untereinander.

Hier eine kleine Aufzählung der heute gebräuchlichsten Unternehmenslösungen:

  • Slack (kommerziell, wurde von Salesforce übernommen)
  • Matrix (Open Source, dezentral)
  • Mattermost (Open Source, als SaaS durch NMMN)
  • Messages / Nachrichten (Apple) – spricht aktuell kein XMPP mehr, was unschön ist
  • auf dem Protokoll XMPP basierende Produkte wie Jabber (jetzt Cisco)

Wir können Mattermost sehr empfehlen, weil es den entscheidenden Vorteil hat, dass Sie als Kunde es DSGVO-konform in ihrer eigenen Infrastruktur betreiben können. Natürlich kann NMMN Ihnen auch einen Mattermost-Server in Hardware oder als VM an einem unserer Rechenzentrumsstandorte hosten. Sprechen Sie uns einfach an.

Dazu passend mal wieder ein hübscher Wikipedia-Artikel, der allerdings nicht sonderlich aktuell ist, aber sehr schön die Historie der vergeblichen Bemühungen um einen generellen Standard wiedergibt.

Collaboration Suites

Viele der oben genannten Produkte sehen sich auch als Collaboration Suite oder Groupware-Lösung. Damit ist gemeint, dass die meisten Produkte nicht mehr nur für einen Zweck dienen, sondern mehrere Funktionen miteinander in einem Produkt zur Kommunikation untereinander verknüpfen. Früher wurden hauptsächlich Lotus Notes (jetzt HCL Notes), Novell GroupWise (jetzt bei Micro Focus) oder Microsoft Exchange als solche Produkte bezeichnet. Grade bei der Online-Zusammenarbeit kommt jetzt sog. Social Software zum Einsatz, die auch das Instant Messaging mit integriert und das Arbeiten im Team erleichtern soll. Hier sind Vertreter wie Slack, Mattermost und Matrix, aber auch Teams anzusiedeln. Ein Kombination aus allem, stellt der Nextcloud Hub dar, da hier neben klassischen Groupware-Funktionalitäten wie Mail, Kalender, Kontakte auch Videokonferenz, File Sharing und Chat alles unter einer Oberfläche verfügbar ist.

Distance Learning

Das Distance Learning ist heute weit mehr als ein stumpfes Multiple Choice-System wie wir es z.B. von alten Microsoft MCSE-Prüfungen kennen. Oftmals handelt es sich um eine spezialisierte Art der Videokonferenz, eine Plattform für den Dialog zwischen Lehrer und Lernendem, die in modernen Versionen immer mehr einen virtuellen Klassenraum abbildet. Das entsprechende digitale Lernmaterial und eine kontrollierte Erfolgskontrollmöglichkeit sind darin eingebettet.

Hier ein sehr kleine Aufzählung, da uns zugegebenermaßen dieser spezialisierte Anwendungsbereich nicht sehr geläufig ist:

Mehr Basiswissen

  • Den ersten Teil der Reihe Digitale Kommunikation mit dem Titel Wie alles begann finden Sie hier.
  • Unsere anderen Basiswissen-Artikel finden Sie hier.

Danke

Wir danken unserem langjährigen Kollegen Norbert Kielmann für die Erstellung dieser Beiträge der Reihe Digitale Kommunikation!

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